Dienstag, 29. Juli 2008

Dienstag, 22. Juli bis Mittwoch, 30. Juli -DOSWIDANJA RUSSIA !

Waehrend Baba sich von den Unfallfolgen zwar langsam, aber insgesamt doch erfreulich schnell erholt, organisiert Hombre bereits den Weitertransport der Kisten mit Vladivostok Air ueber Kamtschatka nach Anchorage. So hatten wir uns das zumindest gedacht, und genauso war es uns auch von Vladivostok Air versprochen worden - telefonisch, theoretisch.




Was diese "Airline" am Ende aber abgliefert hat, hat selbst unseren an einiges gewoehnten russischen Bikern die Sprache verschlagen. Nachdem Hombre unsere Bikes mit viel Muehe alleine in 2 Holzkisten verpackt hatte, konnte und wollte uns niemand den Preis fuer den Transport nennen- und wenn,dann eben nur bis Kamtschatka- von dort wuerden wir schon erfahren, wie es weitergeht mit uns, den Kisten und dem Zoll.



Die anfangs vereinbarten Preise stiegen nach jedem Anruf oder Nachfrage zwischen 500 und 1000 Euro in die Hoehe. Hatten wir anfangs noch einige dieser Preiserhoehungen notgedrungen akzeptiert, so ist uns dann zum guten Ende irgendwann doch derKragen geplatzt.



Mit 100 000 Rubel fuer den Transport der Kisten in der Tasche fahren uns Julya ( einer unserer Vladivostok-ANgel) und Katja zum Flughafen, wo wir die endgueltigen Frchtpapiere klarmachen wollen. Informationen ueber Verzollung und die in den USA bei der Einfuhr erforderliche Desinfektion der Holzkisten sollen noch geklaert werden.



Als wir im reichlich unaufgeraeumten Buero des Cargodisponenten der Vladivostok Air eintreffen, kann er uns zwar weiter weder etwas ueber die Verzollung in Kamtaschatka noch ueber die Desinfekton der Holzkisten sagen - dafuer will er aber nocheinmal uber 1000 Euro mehr als er telefonisch am Nachmiitag zuvor berechnet hatte.



Uns langt es endgueltig - wir sollen das Risiko tragen, entweder vom russischen Zoll in Kamtschatka gegroundet zu werden, oder wegen nicht vorhandener Holzdesinfektion vom amerikanischen Zoll zurueckgeschickt zu werden! Und fuer die laecherlichen Kisten selbst werden ueber 1000 Euro in Rechnung gestellt !!!! Alles Intervenieren unserer Begleiter hilft nichts - wir muessen zahlen, um unsere Bikes wieder aus den Faengen dieser Chaosairline zu befreien. Ein letzter Blick in den Lagerraum dieser Fluggesellschaft zeigt uns, wie richtig die Entscheidung war - hier chaotisch durcheinadergewuerfelte und total durchnaesste Frachtgueter - UPS und DHL nebenan lassen gruessen und zeigen, wie Profis mit Fracht umgehen .



Keine Fracht mit Vladivostok Air - auch wenn der zwischenmenschliche Kontakt stets nett und freundlich war - so einfach ist das - leider !



Die naechsten Tage bringen dafuer durchweg erfreuliches !



Wir feiern Babas "Geburtstag" in vielen kleinen Festen in Friedrichs Wohnung, gehen mit unserer kompletten Helfertruppe zum Dankeschoenabendessen aus , besuchen dazwischen chinesische Maerkte und lernen jeden Tag neue, liebevolle und herzliche Russen kennen.



Babas Kopf- und Nackenschmerzen werden taeglich besser, der Regen weicht langsamem Sonnenschein bis zur brutalen, feucht-schwuelen Hitze des Vladivostok-Sommers.



Dank Julyas unendlicher Geduld und Hilfe finden wir endlich in unserem Suekorea-Engel Wendy Choi eine unglaublich liebe, fuersorgliche und professionelle Helferin fuer unseren Weitertransport ueber Suedkorea nach Alaska.



Viele emails und Telefonate spaeter haben wir zwei Karten fuer die Faehre nach Slavianka.


Am Sonntagmorgen feiern wir bis 3 Uhr morgens unseren Abschied - aber wer glaubt, wir waeren dann alleine morgens an der Fahre gestanden, kennt unsere russischen Biker nicht.

Nicht nur, dass wir mittlerweile mit Bildern und Berichten in den russischen Bikerforen zu finden sind ( http://sinus.vl.ru/forum/showthread.php?t=14497 )

Alle waren da an ihrem freien Tag, um uns morgens um 8 Uhr zu verabschieden - diese Menschen sind einfach nur wundervoll und wir blicken mit grossem Wehmut zurueck, als sich das Tor der Faehre schliesst und wir Vladivostok hinter uns laassen muessen - am liebsten wuerden wir einfach wieder rumdrehen und mit unseren Bikern zusammmen zurueck nach Deutschland fahren.


Leaving Russia


Aber unser Blick muss sich schnell wieder nach vorne richten - vieles liegt vor uns und ist zu klaeren.



Problemlos erreichen wir nach 5 Stunden Slavianka. Von dort geht es ca. 50 km weiter an die russische Grenze nach Zarubino und anschliessend mit der Faehre 14 h nach Sokcho in Suedkorea . Zoll und Verschiffung in Zarubino und Sokcho verlaufen weitgehend problemlos.




Zarubino Ferry




Bikerfruestueck auf der Faehre


Wir verladen die Bikes auf einen kleinen Transporter, den Wendy fuer uns organisiert hat. Da Deutschland aus irgendeinem Grund vor ewigen Zeiten eine Wiener Konvention nicht gegengezeichnet hat, duerfen wir in Suedkorea mit dem eigenen Fahrzeug nicht fahren, so dass wir um Mitternacht mit unserem Fahrer zur Packing Company in Seouls aufbrechen.


Sokcho Transport


Dort werden unsere Bikes in professionelle, desinfizierte Holzkisten verpackt, nachdem wir sie zuvor auf das kleinstmoegliche Mass zusammengeschraubt haben.




Packing Company Seoul


Die Transportkosten im Flieger sind erheblich und berechnen sich nach dem sogenannten "Dimensional Weight" - kurzgefasst heisst das erstmal, je groesser, desto teurer.



Wendy organisiert alles sehr professionell und kombiniert das mit einer unglaublich netten und zugewandten Hilfsbereitschaft. Jederzeit haben wir das Gefuehl, dass alles klappen wird und wir auch hier bereits wieder in guten Haenden sind.


THANK YOU WENDY CHOI !!!

For all you did for us !


Seoul selbst ist mit ueber 20 Millionen Einwohnern nach Tokyo die zweitgrosste Metropolregion der Welt - leider haben wir nicht die Musse, uns intensiver in die Stadt und Suedkorea selbst zu vertiefen. Zu vieles ist zu organisieren - aber schon unsee kurzen 3 Tage hier hinterlassen einige spannende Eindruecke - und Asien mit dem Motorrad ist ja auch noch ein schoenes Ziel !




Seoul Impressions


Heute Abend werden wir, wenn alles klappt mit der Korean Air erst nach Vancouver/ Canada und von dort mit der Alaska Air nach Anchorage fliegen - Ankunft dort gegen 21.30 Ortszeit.


Am naechsten Tag steht dann der Service fuer unsere Bikes an - Babas Kettenrad hat KEINE Zaehne mehr ,und Hombres Ritzel ist auch reif fuer eine Zahnprothese.


Allen unseren lieben Helfern und Freunden zuhause an dieser Stelle nocheinmalein superherzliches Dankeschoen fuer Eure fantastische Unterstuetzung - ohne die wir nicht hier waeren und ohne die es den Ride-of-Change-2008 so nicht geben koennnte.


Hombre und BABA

aus Seoul / Suedkorea